
Stell Dir vor, Du hättest vor einer Prüfung oder vor einem Referat plötzlich mehr Selbstvertrauen und wärst weniger nervös?
Wie würde sich Deine Leistung verbessern?
Wunschdenken oder gibt es so etwas wirklich?
Warum hat Erfolg etwas mit unserem Hormonhaushalt zu tun?
Die Wissenschaftlerin Amy Cuddy, Professorin an der Harvard Business School, untersuchte leistungsfähige Führungskräfte:
Sie stellte fest, dass alle nicht nur ähnliche Denkmuster hatten, sondern sich auch ihr Erfolg vergleichbar auf den Hormonspiegel auswirkte:
Alle Führungskräfte hatten einen hohen Testosteron-Spiegel – dieser ist unter anderem verantwortlich für Selbstvertrauen, Ehrgeiz und Dominanz - und einen niedrigen Cortisol-Spiegel, dem „Stress-Hormon“.
Dies bedeutet, dass Hormone offensichtlich Einfluss auf die Körpersprache haben.
Wirkt unsere Körperhaltung auf unseren Hormonspiegel?
Nun forschte Amy Cuddy in der spannende Fragen weiter, ob sich umgekehrt eine bewusste Veränderung der Körpersprache auch auf den Hormonspiegel auswirkten?
Wäre es möglich, dass Menschen mit Selbstzweifeln und wenig Selbstvertrauen durch Änderung der Körperhaltung selbst eine erfolgreiche Änderung erleben, sich selbstsicherer und sich besser fühlen würden?
Würde dies auch noch messbar sein?
Beeindruckende Forschungsergebnisse
Die Ergebnisse Ihrer Forschung waren beeindruckend.
- Diejenigen Probanden, die 2 Minuten die „High-Power-Pose“ = Gewinner-Pose einnahmen, erhöhten innerhalb von 2 Minuten ihren Testosteron-Wert um 20 %, gleichzeitig verringerten Sie ihren Cortisol-, also Stress-Wert um 25 %.
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Die Probanden, mit der umgekehrten Versuchsanordnung, also die in einer „Low-Power-Pose“ = Verlierer-Pose 2 Minuten ausharten, zeigten gegenteilige Ergebnisse,
das heißt, der Energie-Wert ging nach unten und der Stress-Wert ging nach oben.
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Zusätzlich bewerteten unabhängige Personal-Experten die Probanden anschließend auf Ihre Wirkung:
Die Probanden mit der Siegerhaltung wurden in Bezug auf Selbstsicherheit, Souveränität und Selbstvertrauen deutlich besser eingeschätzt als die anderen.
(siehe auch Amy Cuddy, TED-Vortrag mit 18 Mio Aufrufe von 2012: https://www.youtube.com/watch?v=Ks-_Mh1QhMc „Fake it until you become it!“)
Was ist nun eine „Low-Power-Pose“?


Mach einfach jetzt sofort einen Schnelltest mit:
Lass die Schultern hängen, mach Dich klein und verschlossen, atme kurz in den Brustkorb, zieh die Mundwinkeln nach unten.
Wie fühlt sich das an? Traurig, schwach, zweifelnd?
Die Körperhaltung wirkt sich sofort auf unser Gemüt aus!
Wie sieht eine „High-Power-Pose nun aus? Was macht sie mit Dir?

Ganz einfach, mach mit – 2 Minuten:
Stell Dich breitbeinig auf den Boden, strecke beide Arme offen gegen den Himmel (in V-Form).
Diese „Siegerpose“ machen wir instinktiv immer, wenn wir erfolgreich waren. Sogar blinde Sportler reißen die Arme nach einem Sieg nach oben, obwohl sie diese Geste noch nie bei anderen Personen gesehen haben.

Oder breitbeinig stehend, klemme die Arme links und rechts in die Hüften, Schultern zurück, atme tief in den Bauch. Fühl Dich so, als ob Du die ganze Welt umarmen könntest.
Oder lehne Dich zurück, verschränke die Arme hinter dem Kopf und öffne den Brustkorb.
Es gibt mehrere „Sieger-Posen“!
Keine Angst, Du bleibst immer Du selbst – auch mit solchen Gesten.
Ganz im Gegenteil: Du kannst viel besser Dein wahres Ich zeigen, Deine Überzeugungen und Ideen viel besser vertreten.
Somit färbt Deine Körperhaltung nicht nur auf Deinen Gegenüber ab, sondern vor allem auf Dich selbst.
Was bedeutet dies nun für Dich konkret?
Nun ist klar, was das für den Alltag und besonders vor Prüfungen/Herausforderungen bedeutet:
Achte auf Deine Körperhaltung!
Low-Power-Gesten machen Dich körperlich klein und zu.
Posen, die Dich klein, zu und dicht machen, in denen Du Dich verschließt, erhöhen Deinen Stresslevel und lassen Dein Selbstvertrauen sinken.

Smartphone-Falle:
Achte im Alltag oder vor einer großen Herausforderung auf Deinen Körper:
Starrst Du körperlich verschlossen auf Dein Handy oder spielst, ziehst dabei die Schultern gerollt nach vorne, Blick nach unten auf Dein Handy, lässt den Nacken in der typischen Handy-Geste nach unten, dann reduzierst Du hier automatisch Deinen Testosteron-Wert und verlierst an Selbstvertrauen und erhöhst Deinen Stresslevel.
Achte immer darauf, dass Du in einer guten, offenen und entspannten Körperhaltung bleibst, wenn Du Dein Smartphone nutzt, insbesondere vor großen Herausforderungen. Am besten streck Dich, nimm die Siegerpose ein und lächle!
Mach große Gesten bewusst zu Deiner guten Gewohnheit!
Setze Dich auf die Stuhlkante, richte Dich auf, mach Dich groß, Dein Becken ein bisschen nach vorne, das entspannt Dich noch ein bisschen mehr, Beine breitbeinig auf dem Boden.
2 Minuten reichen aus und die Wirkung ist nachweislich länger anhaltend.
Mach diese Power-Posen einfach mal ein paar Tage lang alle 2 Stunden für 2 Minuten, stelle Dir evtl. am Smartphone den Timer. Gewöhne Dir sogar an, jeden Morgen mit dieser Power-Geste in den Tag zu starten.
Wieviel optimistischer, kraftvoller und selbstbewusster könnte Dein Tag schon beginnen?
Vor Herausforderungen/Prüfungen setze bewusst diese Posen (am besten an einem ruhigen Ort) ein um gelassener und energiegeladener in diesen Drucksituationen zu Recht zu kommen und sie erfolgreich zu meistern.
Aufwand nur 2 Minuten!
Cristián Galvéz:
„Richte Dich bewusst äußerlich auf um innerlich aufgerichtet zu sein.“