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6 Wiederholungen zum richtigen Zeitpunkt

Ein Leben lang Wissen abrufen!

Meine Erfahrungen in der Schul-/Studienzeit:

In meiner Schul-/Studienzeit lernte ich meist so den Lernstoff, indem ich ihn möglichst oft durchgelesen habe, in der Hoffnung, dass das Gelernte dann schon in meinem Gedächtnis hängen bleiben würde?


Und ja: Bulimie-Lernen war aufgrund der Stoffmenge mein Status Quo vor Tests/Prüfungen? Sich Wissen schnell in sich reinstopfen, dann in der Prüfung ausspucken und sehr schnell wieder vergessen?

 

Wiederholungen auch nach Prüfungen zur Festigung des Wissens habe ich nicht eingeplant, geschweige davon gemacht. Ich habe daher wieder sehr vieles vergessen.


Kennen Sie das? Ist es nicht ziemlich anstrengend und langweilig?

Viele der heutigen Schüler/Studenten praktizieren genau die beschriebenen Methoden, obwohl  heutzutage die Gehirnforschungen schon viel weiter sind und andere effektivere Methoden entwickelt haben.

Vergessenskurve

Vergessenskurve nach Ebbinghaus (www.neuronation.de/gedaechtnistraining/vergessenskurve)
Vergessenskurve nach Ebbinghaus (www.neuronation.de/gedaechtnistraining/vergessenskurve)

Die Vergessenskurve von Dr. Hermann Ebbinghaus aus dem Jahr 1885 zeigt auf, dass bereits

  • nach ca. 20 Min. nur noch knapp 60 % des Gelernten abrufbar ist,
  • nach 2 Tagen sind es nur noch ca. 25 %,
  • nach 30 Tagen ist oft alles komplett weg.
Die Studie basiert allerdings auf das Auswendiglernen von unzusammenhängenden Silben.

Trotzdem kommen neuere Forschungen abhängig vom Inhalt des Gelernten auf ähnliche Ergebnisse.

Hohe Emotionsintensität - sofort abgespeichert:

Es gibt aber auch Situationen mit sehr viel Emotionen (z. B. Angst oder einzigartigen Sieg), die sich sofort ein Leben lang in unser Gedächtnis einbrennen.

Die gute Neuigkeit, Lernen geht ...

Wie lernt man intelligent? Wovon ist Lernen abhängig?


Die Anzahl der notwendigen Wiederholungen hängt hauptsächlich von folgenden Faktoren ab:

  • Werden beim Lernen verschiedene Sinneskanäle angesprochen?
  • Wird der Lernstoff persönlich zusammengefasst und mit Hand aufgezeichnet, mit Bildern?
  • Wird darüber berichtet?
  • Werden visuelle Gedächtnis-Strategien (z. B. Mindmaps) eingesetzt?
  • Wird der Lernstoff zu 100 % verstanden?
  • Wie hoch ist die Motivation, will ich es lernen? Welche Gefühle sind dabei?
  • Ist Vorwissen vorhanden, mit dem das Neue verknüpft werden kann?

Werden diese Punkte berücksichtigt, sind unter Umständen gar keine Wiederholungen  mehr erforderlich.

 

Optimaler Wiederholungsrhythmus:

Neben der Art und Weise kommt es beim Abspeichern von Wissen vor allem auch auf den richtigen Zeitpunkt der Wiederholung an. Forschungen haben ergeben:

Wieder-holung Zeit
1. Innerhalb von 24 Stunden, am besten nochmal entspannt vor dem Bett gehen
2. Am 3. Tag
3. Am 7. Tag
4. Nach 1 Monat
5. Nach 3 Monaten
6. Nach 1 Jahr

Das heißt, bevor das Wissen droht zu verschwinden, wird dem Langzeitgedächtnis ein neuer Lernimpuls gesetzt und somit signalisiert:
Diese Informationen sind wichtig und sollen weiterhin abgespeichert bleiben.

Achtung, Irrglaube! Oje, das ist ja ein riesiger Aufwand!

Die Wiederholung benötigt nur ein Bruchteil der ursprünglich aufgewandten Lernzeit.
Gibt es gehirn-gerechte Aufzeichnungen oder geeignete Lern-Strategien dauert eine Wiederholung oft nur ca. 2 – 4 Minuten.

Tipps:

 

  • Wiederholungen bei der Lernorganisation mit einplanen, zum optimalen Zeitpunkt!
  • Am besten sofort Termine am Lernstoff mit anbringen! Z. B. mit „Der-nie-mehr-Vergessen-Automat“-Stempel (siehe auch mindmaps-shop.de/produkte/gedachtnistraining/wiederholungs-check-set/stempel-der-nie-mehr-vergessen-Automat/) und evtl. sofort in einen Terminkalender eintragen.
  • Lern-Strategien z.B. Mindmaps oder je nach Lernstoff „Karteikartensysteme (online/offline) nutzen

 

Lernen ist leicht und macht am meisten Spaß, wenn es sich nicht wie Lernen anfühlt.